Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Seyyed Abbas Araghchi betonte in einem Gespräch nach der Sitzung der Gemeinsamen JCPOA-Kommission am Donnerstag, dass Iran keine erosiven Gespräche wolle, und stellte fest, dass man in der Praxis sehen müsse, ob es eine angemessene und vernünftige Beschleunigung zur Erzielung einer Einigung gebe, andernfalls sehe Iran keinen Grund, die Verhandlungen fortzusetzen.
Araghchi bezog sich außerdem auf den Terroranschlag in der Nuklearanlage von Natanz und sagte: "Dieser Vorfall kann nicht einfach ignoriert werden."
Der stellvertretende iranische Außenminister erklärte, Teheran erwarte von den Partnerländern des JCPOA, dass sie diesen Vorfall verurteilten, und dies sei eine ernsthafte und korrekte Erwartung. Er fügte hinzu, dass außer Russland und China kein Land dies getan habe, und die drei europäischen Länder nicht nur den Vorfall nicht verurteilten, sondern Iran auch noch in einigen Fällen sanktionierten. Dies führe dazu, dass Iran den guten Willen der Europäer ernsthaft in Frage stelle.
Auf die Frage nach dem Fortschritt der Liste der aufzuhebenden Sanktionen und der Maßnahmen Irans sagte Araqchi: "Die Listen werden vorbereitet. Iran vertritt die Auffassung, dass alle Sanktionen aufgehoben und die Listen, die vorbereitet werden vollständig sein sollten."
"Wenn die europäischen Parteien und die USA ihren Verpflichtungen nachkommen, wird Iran ebenfalls seine Verpflichtungen erfüllen", so Araghchi weiter.
Washington hat sich im Mai 2018 während der Präsidentschaft von Donald Trump einseitig und illegal aus dem Atomabkommen -JCPOA- zurückgezogen und hat seitdem neben der Wiederaufnahme der Nuklearsanktionen weitere umfangreiche Sanktionen gegen Teheran verhängt. Der neue US-Präsident Joe Biden jedoch äußerte den Wunsch, dass die USA zum Abkommen zurückkehren, aber bisher hat die Biden-Regierung dafür keine praktischen Maßnahmen ergriffen.
Unter diesen Umständen hat der Oberste Nationale Sicherheitsrat Irans am Jahrestag des JCPOA-Ausstiegs der USA, am 8. Mai 2019, beschlossen, dass Iran seine Verpflichtungen aus dem JCPOA, entsprechend den Artikeln 26 und 36 dieses Abkommens, schrittweise reduzieren werde, um ein Gleichgewicht bei der Umsetzung der Verpflichtungen zu finden. Teheran hat bisher mehrfach betont, dass das Land bereit ist, zu seinen Verpflichtungen zurückzukehren, wenn die Sanktionen aufgehoben werden und das Land von diesem Abkommen profitiert.
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