Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die Bewohner der Stadt eilten den syrischen Militärkräften und den Kräften der Widerstandsfront entgegen. Wir hatten begriffen, wie wertvoll Freiheit und Sicherheit sind.Im ersten und zweiten Teil dieses Beitrages hat Abu Baschir, einer der ehemaligen Gegner der syrischen Regierung, davon berichtet, dass er nach den Aufständen gegen Baschar Assad im Jahre 2011 nach Aleppo umgezogen war. Doch bald darauf bekam er dort am eigenen Leibe die Gewalt der IS-Terrorgruppe, welche Aleppo erobert hatte, zu spüren. Er verlor seinen Sohn, der sich den Terroristen anschloss, und seine jüngste Tochter hatte einer der IS-Befehlshaber schamlos verschleppt und zur Frau genommen. Abu Baschir hatte einem der IS-Mitglieder Geld gegeben, damit er sich nach dem Schicksal seiner Tochter erkundigt. Unterdessen hatten die syrische Armee und ihre Verbündeten eine schwere Offensive eröffnet, um die Stadt Aleppo aus den Händen der IS-Bande zu befreien. Abu Baschir berichtet:
„Die Lage in Halab (Aleppo) verschlechterte sich immer mehr. Wir erfuhren, dass die syrische Armee herangerückt war, um die Stadt einzunehmen und die IS-Kräfte waren sehr aktiv geworden. Auf der Straße war ich Zeuge dieser Aktivitäten. Die IS-Kräfte standen unter Druck und dies war an ihren Gesichtern abzulesen. Ich betete schon seit längerem unaufhörlich zu Gott dem Allmächtigen, dass er die IS-Kräfte und alle Terroristen vernichtet. Unterdessen stand der Sitz der IS-Kräfte und die Umgebung von Aleppo unter syrischem Mörserbeschuss.“
Der junge IS-Mann, der sich nach Leila erkundigen sollte, hatte nichts mehr von sich hören lassen. Abu Baschir und seine Familie waren alle sehr besorgt. „Meine Frau Umme Aischa“, so erzählt er, „machte sich große Sorgen um Leila. Ich sah sie jeden Tag weinen und ihr Weinen ging mir sehr ans Herz. Ich hatte die Hoffnung auf diesen jungen IS-Mann aufgegeben. Eines Tages fasste ich mir, in Vertrauen auf Gott, ein Herz und ging zu der Adresse, wo Abu Nasr wohnte. Abu Nasr war der IS-Befehlshaber, der meine Tochter mitgenommen hatte. Am Wachposten wurde ich angehalten. Da trug ich mein Bitte vor und sagte: `Ich bin Abu Baschir und bin mit dem Befehlshaber Abu Nasr verwandt`. Da haben sie mich ausgelacht und gesagt: `Seit wann hat Abu Nasr syrische Verwandte?! Verschwinde – sonst schlagen wir dir den Kopf ab`! Mich erfasste große Furcht und ich machte kehrt. Mein Gott, welchen Vandalen waren wir da bloß in die Hände geraten!“
Doch nach seiner Rückkehr erreichte Abu Baschir eine Nachricht, die ihn noch niedergeschlagener machte. Jenes IS-Mitglied welches ihm eine Nachricht von Leila überbringen sollte, war im Krieg getötet worden und nun konnte Abu Baschir nichts mehr ausrichten. Er erzählt weiter: „Ich wartete darauf, dass ein Wunder passiert. Es gab keinen Ausweg. Die Stadt Aleppo war in den Krieg verwickelt. Am nächsten Morgen machte ich mich wieder auf den Weg in den Bezirk, wo der IS-Befehlshaber lebte. Die Gebäude waren teilweise mit Mörsergeschossen zerstört worden. Es gab keinen Kontrollposten der IS mehr. Das Gebiet war verlassen und niemand hielt sich dort auf. Meine Besorgnis wuchs. Was war denn passiert? Anscheinend war am Vorabend dieses Gebiet von Flugzeugen und Mörsern attackiert worden. Ich ging zu der Adresse, wo das Haus von Abu Nasr lag. Aber das Haus war zerstört und niemand war zu sehen. O Gott! Nicht dass auch Leila getötet worden ist! Nicht dass sie unter den Trümmern liegt! Ich wurde noch besorgter. Aber ich konnte ja nichts tun. O Gott wie soll ich nur dieses Unglück ertragen?! Zuerst habe ich meinen Sohn verloren und er wurde Opfer des ISIS und nun ist meine Tochter Leila in der Faust dieser Bande und ich habe keine Nachricht von ihr!! Wie hart waren jene Tage für mich und für meine Familie!“
Die Verheerungen in Aleppo, die der ISIS hinterließ:
Es war Ende 2016 und es lag 4 Monate zurück, dass die IS-Terroristen die Tochter von Abu Baschir verschleppt hatten. Von den Fronten in Umgebung von Aleppo waren erfreuliche Nachrichten zu hören. Die syrischen Militärkräfte und die Kräfte der Widerstandsfront standen kurz vor der Rückeroberung von Aleppo und der Vertreibung der Kräfte der IS-Bande und der Al Nusra-Front aus dieser wichtigen Stadt. Abu Baschir sagt über Aleppo: „Aleppo ist das Wirtschaftszentrum Syriens. Diese wichtigste Handelsstadt des Landes war zum Paradeplatz der Takfiri-Terroristen geworden – (die Muslime zu Nicht-Muslimen erklären und sie umbringen). Die wichtigen Industrieanlagen in Aleppo wurden in den Jahren 2013 und 2014 von den Terrorkräften, welche die Türkei unterstützte, abgeräumt und in die Türkei geschickt. Die Wölfe hatten es alle auf Syrien abgesehen: Die Türkei auf der einen Seite, Saudi-Arabien und die Emirate auf der anderen Seite, ebenso wie Israel und die USA. Wenn ich die Erinnerungen an mir vorbeiziehen lassen, dann begreife ich, dass alle heutigen Verheerungen in Syrien von daher kommen, dass die Bevölkerung unwissend war und auf die Feinde Syriens hereingefallen ist.“
Aber die Takfiri-Terroristen haben kurz vor der Befreiung von Aleppo der Bevölkerung noch schwere Schäden zugefügt. Die damalige Lage in der Stadt beschreibt Abu Baschir wie folgt:
„Die IS und die anderen Takfiri-Gruppen haben die Bevölkerung, Frauen und Kinder, als menschliches Schild missbraucht. Die verängstigten Frauen und Kinder dienten ihnen gegenüber den Mörserangriffen als Schild und jeden Tag starben viele von ihnen. Die IS-Terroristen haben uns wie Tiere behandelt. Sie waren wütend und hatten ihren Tod vor Augen. Bei der Befreiung von Aleppo stürzte der IS-Staat hintereinander in allen Stadtvierteln und die frohe Kunde von der Befreiung aus den IS-Händen war immer stärker zu hören. Die wilden Terroristen des ISIS und der Al Nusra ergriffen die Flucht und auf ihrer Flucht zerstörten sie alles was ihnen in die Quere kam. Die Stadt sah wie eine einzige Ruine aus. Mein Gott! Ist das wirklich Aleppo? Ich konnte nicht glauben, dass es der schönen Stadt Aleppo so schlimm ergangen war!
Die strategisch wichtige Stadt Aleppo wurde schließlich befreit, und die IS-Terroristen und die Al-Nusra-Front hatten einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Abu Baschir schildert, was er und die Einwohner von Aleppo bei diesem großen Ereignis verspürten:
„Nach wochenlangen schweren Auseinandersetzungen und Stadtgefechten kam Aleppo frei. Die Befreiung von Aleppo ist der schönste Tag in meinem Leben gewesen.
Wir konnten es kaum glauben, dass wir aus der Faust der wilden Terroristen frei geworden waren. Die Bewohner der Stadt eilten den syrischen Militärkäften und den Kräften der Widerstandfront entgegen. Einige von ihnen mit Fotos von Baschar Assad in der Hand. Da haben wir begriffen wie wertvoll Freiheit und Sicherheit sind. Auch ich habe die syrischen Militärkräfte und die Kräfte der Widerstandsfront zusammen mit meiner Frau und meinen Töchtern willkommen geheißen. Alle waren so froh.“
Nach einigen Monaten regte sich neue Hoffnung im Herzen von Abu Baschir, dass er seine geliebte Tochter wiederfindet. Er sagt: „Nachdem die Kräfte der syrischen Armee sich in Aleppo stationiert hatten, ging ich zu ihnen und fragte nach den Kriegsverschollenen. Sie schickten mich zu einem Komitee und dort gab ich alle Personalien von Leila und ein Bild von ihr ab. Ich sprach mit den Mitarbeitern des Komitees für Kriegsverschollene und sie sagten: `Vertrau auf Gott. Wenn deine Tochter lebt, dann wird sie – so Gott will – gefunden`.“ Die IS-Befehlshaber waren anscheinend in die Städte Ar Raqqa und Idlib geflohen, sagte sich Abu Baschir und dachte: „Vielleicht ist meine Leila nun dort.“ Wieder musste er unentwegt an Leila denken: „Mein Gott, was hat meine zarte Tochter alles mitgemacht? Lebt sie noch? Wo ist sie? Es waren drei Monate nach der Befreiung von Aleppo vergangen und ich und meine Frau Umme Aischa gingen jeden Tag zum Verschollenen-Komitee und fragten nach denen, die das Komitee gefunden hatte. Aber wir mussten warten und dieses Warten war sehr qualvoll.“
Schließlich gab es einen Hoffnungsstrahl. In der Hafenstadt Latakai in Westsyrien hatte man ein Mädchen gefunden, auf welches die Angaben von Leila zutrafen. Die Eltern von Leila waren außer sich vor Freude und konnten es kaum erwarten nach Latakai zu reisen. Würde sich ihre Hoffnung erfüllen und sie ihr verschollenes Kind finden?
Über das Schicksal von Abu Baschir und seine Familie erfahren Sie beim nächsten Mal noch mehr.
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