AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : IRIB
Montag

15 Juni 2009

19:30:00
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Afghanistan

Entwicklungen in Bezug auf Afghanistan

Nach einem Angriff der Taliban auf das Zentralgefängnis von Kandahar konnten hunderte Gefangene entfliehen.

Es wird gesagt, dass die Taliban dazu ihre Leute in der Regierung eingesetzt haben. Unter den Entflohenen soll sich auch der ranghohe Talibanführer Abdelghajum befinden. Die Regierung in Kabul rief daraufhin den Ausnahmezustand in Kandahar aus. Es hat sich herausgestellt, dass die Zusammenarbeit von Regierungsverantwortlichen mit den Taliban dazugeführt hat, dass der Einflussbereich der Taliban sich erweiterte. Die Afghanen sind beunruhigt, dass hunderte ehemals gefangene Taliban nun frei herum laufen. Die jüngste Geberkonferenz in Paris hat ebenfalls nicht das erhoffte Ergebnis gehabt, man einigte sich letztlich auf 20 Milliarden Dollar, obwohl die Regierung von Karsai auf 50 Milliarden für den Wiederaufbau des Landes gehofft hatte. Experten führen das auf die Sicherheitslage in diesem Land zurück. Es wurden neue Verpflichtungen von den Teilnehmerstaaten an der Pariser Konferenz eingegangen, obwohl einige dieser von Tokio und London bisher nicht erfüllt wurden. Die zunehmende Unsicherheit und Gewalt scheint dabei ausschlaggebend zu sein. Geberländer meinen, solange keine relative Sicherheit in diesem Land hergestellt wird, würden finanzielle und wirtschaftliche Hilfen dem Wiederaufbau des Landes nicht sonderlich weiterhelfen. So könnte die Pariser Konferenz ein ähnliches Schicksal haben wie die in London und Tokio. Man muss auch beachten, dass ein Großteil der Wiederaufbauhilfen nicht der Regierung von Karsai zur Verfügung gestellt wurde. Es sind hauptsächlich ausländische Organisationen, die mit diesen Geldern ihre laufenden Kosten decken. Wenn nun die neu versprochenen Gelder wieder nicht an die Regierung von Kabul gelangen, wird der schleppende Aufbau in Afghanistan nicht angekurbelt werden. Für die Unsicherheit im Land werden unterschiedliche Gründe genannt, u. a. die Aufzwingung westlicher Sicherheitsmodelle, die Präsenz ausländischer Truppen, die gescheiterte US-Strategie im Kampf gegen den Terror, der zunehmende Drogenanbau und die Verbreitung der Armut. Ein Großteil der Unsicherheit in Afghanistan geht dabei unweigerlich auf die Unzulänglichkeit der USA und der Nato in diesem Land zurück. Für Sicherheit muss die nationale Integrität im Land Fuß fassen, die Zentralregierung die Sicherheitskontrolle übernehmen und die ausländischen Truppen sollten das Land verlassen.