Bei seinem fünfstündigen Aufenthalt in Beirut traf er sich mit
Präsident Suleiman und Vertretern aller 14 politischen Gruppen im
Parlament. Seine Eile, so schnell nach der Einigung von Doha in den
Libanon zu reisen, zeigt sein Bemühen, die traditionelle Stellung
Frankreichs im politischen Machtspiel im Libanon wiederzubeleben. Im
Einklang mit den USA hat Paris die Gegner der Widerstandsbewegung im
Libanon unterstützt. Nach dem tödlichen Anschlag auf Rafik Hariri 2005
stimmte Paris im UN-Sicherheitsrat für eine Resolution, die den
Widerstand bedrängen und entwaffnen sollte. Diese Unterstützung
gipfelte im 33-tägigen Krieg des Widerstandes gegen das zionistische
Regime. Die Niederlage der scheinbar unbesiegbaren israelischen
Streitmacht hat jedoch alle politischen Gleichungen im Libanon aus dem
Gleichgewicht gebracht. Die umfangreiche Unterstützung der 14. März
Gruppe, die gegen den Widerstand ist, sollte in den vergangenen zwei
Jahren zu dessen Isolierung führen. Die politischen Entwicklungen der
letzten Monate zeigten jedoch, dass der Widerstand im Libanon nicht zu
übersehen ist. Die USA und die europäischen Staaten waren nach dem
Abkommen von Doha gezwungen, diese Tatsache zu akzeptieren. Dem Land
stehen aber noch schicksalhafte und entscheidende Tage zuvor. Die USA
versuchen mit Hilfe Europas, ihre Expansionspolitik in der Region voran
zu treiben. Zurzeit sind sie gezwungen, ihre Beziehungen zum Widerstand
aufzupolieren. Die Reise von Sarkozy nach Beirut als erster westlicher
Staatsmann nach dem Abkommen von Doha und seine Treffen mit den
Abgeordneten aller Gruppierungen deuten auf einen neuen Kurs in der
Nahost-Politik Frankreichs hin, die sich nun nach den Tatsachen im
Libanon und in der Region richtet.
source : ABNA
Montag
15 Juni 2009
19:30:00
111025
Der französische Präsident Sarkozy reiste als erster westlicher Staatsmann nach der politischen Einigung der rivalisierenden Gruppen in den Libanon; dieser Besuch war dabei von großer Bedeutung.