Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei unterstreicht, dass man aufgrund dieser historischen Erfahrung von einer Wirtschaft Abstand suchen muss, die vom Erdöl abhängig ist.
Deshalb hat er unter Betonung einer auf kontinuierlicher Produktion gestützter Wirtschaft das iranische Sonnenjahr 1399, welches am 20. März 2021 zu Ende geht, das Jahr des Produktionssprunges genannt. Auf diese Weise wollte er erreichen, dass sowohl die Verantwortlichen der Regierung als auch die Bevölkerung das Potential an menschlicher Kraft im Land für die maximale Steigerung der Produktion einsetzen.
Im laufenden iranischen Sonnenjahr 1399 hat sich in einigen Bereichen tatsächlich eine Steigerung abgezeichnet. Ein Beispiel liefert die rasche Produktionssteigerung bei Desinfektionsmitteln, Schutzhandschuhen und Nasen-Mund-Schutz nach Ausbruch der Corona-Epidemie. Der Rohstoff für solche Artikel wurde im Inland angefertigt, aber es bedurfte auch einiger Ausrüstungen für Krankenhäuser und für Tests, deren Herstellung im Inland nicht möglich war und die aus dem Ausland eingeführt wurden. Darunter fielen infrarote Fieberthermometer. Jedoch wurde ein Wissen erzeugendes Unternehmen, welches der Universität Teheran angeschlossen ist, aktiv und setzte die erste Fertigungs-und Montagelinie für infrarote Fieberthermometer in Westasien in Gang. Inzwischen werden mindestens 70 Prozent der Bestandteile dieser Art von Fieberthermometern im Inland erzeugt und in andere Länder wie Türkei, Katar, Indonesien, Marokko, Russland und Venezuela ausgeführt.
Die Industriestaaten konnten unter anderem ihre wirtschaftliche Weiterentwicklung durch Ausbau der eigenen Industriestrukturen auf der Basis von Wissen, Technologie und mit Schwerpunkt Steigerung der Inlandsproduktion erzielen.
Das Modell der deutschen Industriewirtschaft zeigt, dass der Hauptfortschritt dieses Landes, im Gegenteil zu der Vorstellung einiger, nicht den Großunternehmen im Kraftfahrzeugbau , der Chemieindustrie oder dem Maschinenbau zu verdanken ist, sondern in Wahrheit kleine und mittlere Betriebe den größten Beitrag zur Beschäftigung und Ausbildung menschlicher Kräfte und Weiterentwicklung der deutschen Industrie übernehmen. Die deutschen Klein- und Mittelbetriebe bilden circa 99 Prozent der Gesamtunternehmen und stellen 60 Prozent der Arbeitsplätze zur Verfügung.
Kleinere Betriebe liefern eine geeignete Kapazität für die Einführung innovativer Technologie und für die Ausfuhr von Erzeugnissen. Aus dieser Sicht gesehen bieten die heutigen Bedingungen im Iran eine gute Gelegenheit für die Steigerung und Verbesserung der Inlandsproduktion und des Inlandswettbewerbes durch Unterstützung von Kleinbetrieben und Wissen erzeugende Unternehmen im Rahmen der Herstellung von Gütern mit hohem Qualitätsniveau.
Jedes Industrieerzeugnis besteht aus im Inland produzierten und aus importierten Teilen.
Die inländischen Errungenschaften in diesem Jahr betreffen nicht nur die Verbesserung der Bedingungen und die Deckung des medizinischen Bedarfes für Corona-Kranke. Iran hat auch in anderen Bereichen der Industrie für medizinische Ausrüstung deutliche Erfolge erzielt.
Iran gehört jetzt zu den wenigen Ländern, die auf dem Gebiet der Herstellung von medizinischen Einwegmitteln fast autark geworden sind und sogar einige dieser Artikel in andere Länder ausführen. Betrachtet man den Markt für medizinische Ausrüstung, wird einsichtig wie wertvoll die Investitionen in die Produktion von Wissen auf diesem Gebiet sind. Hier ein Einblick:
Gemäß statistischen Angaben fiel der Gesamtwert des Marktes für medizinische Ausrüstung im Jahre 2018 höher aus als erwartet und belief sich auf 620 Milliarden Dollar. Dieser Wert stieg 2019 auf 670 Milliarden Dollar an. Nach weltweitem Ausbruch von Covid 19 wurde für dieses Jahr ein Gesamtwert dieses Marktes in Höhe von an die 750 Milliarden Dollar vorausgesagt. Dies verspricht Forschern auf diesem Gebiet eine helle Zukunft und ist ein Anreiz für Investoren.
Der Anteil Irans am internationalen Markt für diese Erzeugnisse betrug 2019 aufgrund des Produktionswertes 3 Milliarden Dollar, was ein fast einhundertprozentiger Anstieg im Vergleich zu 2017 bedeutet. 2017 betrug der Anteil Irans am internationalen Markt für medizinische Ausrüstung 1,7 Milliarden Dollar. Daraufhin waren es im Jahre 2018 2,4 Milliarden Dollar und im 2019 wurde wie gesagt ein Anteil von 3 Milliarden Dollar erreicht. Hieran ist eine gute Weiterentwicklung in den letzten Jahren abzulesen. Diese Entwicklung ist den Anstrengungen in den Parks für Wissenschaft, Technologie und Forschung renommierter Universitäten im Iran zu verdanken.
Zurzeit decken iranische Firmen fast 45 Prozent des Inlandsbedarfes an medizinischer Ausrüstung. Sie steuern damit deutlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und ihre Erzeugnisse sind auch auf den Exportmärkten wettbewerbsfähig.
Die iranische Wirtschaft sah sich natürlich wegen der Sanktionen Problemen beim Verkauf von Erdöl und internationalen Finanztransaktionen gegenüber. Daher war sie hochmotiviert für die Erreichung eines Produktionssprunges. Einige Sachverständige meinen, dass die jetzige Zeit sogar eine historische Chance für Schritte in Richtung der Autarkie der Inlandsproduktion ist. Iran ist im Besitz von circa 10 Prozent der Ölressourcen und 17 Prozent der Gasressourcen auf der Welt. Außerdem ist es geografisch günstig gelegen und eignet sich für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung.
Das Land hat durch Gründung von Freihandelszonen und wirtschaftliche Sonderregionen eine Vielfalt von Möglichkeiten geschaffen. Diese Gebiete wurden mit dem Ziel festgelegt, die Produktion zu stärken, den Export auszubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und Kapital anderer Länder anzuziehen. Die Schaffung solcher Gebiete findet bei vielen Ländern Beachtung, weil sie der Verwirklichung einer nach außen gerichteten Entwicklungsstrategie dienen kann. Der Technologietransfer ist ebenso eines der wichtigen Ziele von Ländern, die Freizonen bilden. Solche Zonen sind eine gute Gelegenheit für die Erhöhung ausländischer Investitionen zur Verbesserung des industriellen Wettbewerbes und letztendlich für das Wirtschaftswachstum.
Iran muss weiterhin einen Teil seiner Bedarfsartikel einführen, aber die natürlichen Ressourcen in seinem Besitz machen mehr als ein Hundertstel aller natürlichen Ressourcen auf der Welt aus.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass Revolutionsoberhaupt Ayatollah Khamenei in seiner strategischen Erklärung zum Zweiten Schritt der Revolution unterstrichen hat, dass die Wirtschaft zwar nicht das Hauptziel der islamischen Gesellschaft ist aber ein Mittel darstellt, ohne dass sich die gesteckten Ziele nicht erreichen lassen.
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