Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, "In den letzten zwei Tagen haben die amerikanischen Streitkräfte mehrere gezielte Angriffe in Helmand durchgeführt, um die nationalen afghanischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte (ANDSF) im Einklang mit dem Abkommen zwsischen den US und den Taliban, zu verteidigen, die von Taliban-Kämpfern angegriffen wurden", teilte der Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan (USFOR-A) Sonny Leggett am Montag mit.
Er behauptete außerdem, dass das US-Militär weiterhin "Unterstützung" leisten werde, um die von den Taliban angegriffenen afghanischen Streitkräfte zu verteidigen.
Der Befehlshaber der US- und NATO-Streitkräfte in Afghanistan, General Scott Miller, forderte einen sofortigen Stopp der Taliban-Offensive.
"Die Taliban müssen ihre Offensiven in der Provinz Helmand sofort einstellen und ihre Gewalt im ganzen Land reduzieren. Diese stehen nicht im Einklang mit dem US-Taliban-Abkommen und untergraben die laufenden afghanischen Friedensgespräche", sagte Miller.
Die USA hatten am 29. Februar 2020 in Katars Hauptstadt Doha ein Abkommen mit den Taliban unterzeichnet, das einen Abzug der internationalen Truppen vorsieht. Im Gegenzug versicherten die Taliban, dass von Afghanistan keine Terrorgefahr mehr ausgehe. Außerdem war ein Gefangenenaustausch als vertrauensbildende Maßnahme vorgesehen.
Die Kämpfe werden jedoch trotz mehrerer Runden von Friedensgesprächen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in der katarischen Hauptstadt Doha im vergangenen Monat fortgesetzt.
Der Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid schrieb am Montag in Bezug auf die Zusammenstöße in Helmand in einem Tweet, dass die Gebiete, die sie während ihrer neuen Offensive erobert hätten, ihnen einige Monate zuvor entzogen worden wären. "Es sind keine Änderungen vorgekommen", behauptete er.
Die jüngsten Kämpfe fanden nur zwei Tage nach dem Tod von mindestens 5 Menschen bei einer Bombenexplosion der Taliban am Straßenrand im Bezirk Gereshk in Helmand statt.
Laut lokalen Berichten kam es am Rande der Provinzhauptstadt Lashkargah weiter zu Zusammenstößen mit den Taliban, wodurch Hunderte Familien vertrieben wurden.
Den Berichten zufolge hatten sich die afghanischen Sicherheitskräfte angesichts der Taliban-Offensive von ihren Positionen zurückgezogen. Der Polizeichef von Helmand, Khalil-Ur-Rahman Javad, bestätigte die Berichte und sagte: "Es war ein taktischer Rückzug, aber die Taliban haben Verluste erlitten".
Javad sagte, die afghanischen Kampfjets hätten Luftangriffe gegen Taliban-Stellungen durchgeführt wobei in den letzten 24 Stunden 170 Militante getötet worden seien. Er fügte hinzu, dass die Sicherheit bald wieder hergestellt werde.
Der afghanische Präsidentensprecher Sediq Sediqqi sagte am Montag auf einer Pressekonferenz in Kabul: "Die Zunahme der Angriffe zeigt, dass die Taliban die Forderung der afghanischen Bevölkerung nach einem dauerhaften Frieden leider nicht akzeptieren".
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