AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : parstoday
Mittwoch

14 Oktober 2020

12:27:08
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AI kritisiert Menschenrechtsverletzungen durch Militär in Myanmar

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat der myanmarischen Armee Menschenrechtsverletzungen in den Bundesstaaten Chin und Rakhine, unter dem Vorwand des Kampfes gegen eine bewaffnete Gruppe namens Arakan-Armee, vorgeworfen.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, "Die völlige Missachtung des zivilen Leides durch das myanmarische Militär wird von Tag zu Tag schockierender und dreister", hieß es in einem am Montag veröffentlichten AI-Bericht über die schlimmen Zutände in Rakhine.

Der UN-Sicherheitsrat müsse die Lage in Myanmar dringend an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) weiterleiten, so Amnesty International.

Bilder und Videos aus erster Hand dokumentierten, dass das myanmarische Militär das zivile Leid in den Gebieten im Epizentrum der Kämpfe mit der Arakan-Armee missachte, so der Bericht der Amnesty.

In den letzten Wochen wurden in den myanmarischen Bundesstaaten Rakhine und Chin mehrere Vorfälle gemeldet, bei denen Zivilisten durch Landminen und Bombardierungen verletzt oder getötet wurden.

Die myanmarische Arnee hat Siedlungen beschossen und Dutzende Menschen getötet, während ländliche Häuser und Geschäfte niedergebrannt wurden, teilte die in Großbritannien ansässige Menschenrechtsorganisation in ihrem Bericht weiter mit.

Die offizielle Zahl der getöteten Zivilisten, die seit Dezember 2018 im Konflikt in Rakhine und Chin getötet wurden, liegt bei "289, 641 weitere Menschen wurden verletzt". Die wirklichen Zahlen sei aber viel höher, hieß es.

Die Analyse von Satellitenbildern zeigt laut Amnesty, dass rund 120 Strukturen in der Region niedergebrannt worden sind.

Rakhine war Schauplatz einer organisierten tödlichen Razzia der Militärs und eines buddhistischen Mobs gegen die Muslime. Tausende wurden getötet und rund 800.000 Rohingya-Muslime flohen ins benachbarte Bangladesch, wo sie derzeit in Lagern unter schlechtesten Bedingungen leben.

Letztes Jahr hat eine UN-Untersuchungsmission erklärt die Kampagne gegen die Rohingya sei mit "Völkermordabsicht"  initiiert gewesen, und drängte darauf gegen den Armeechef und fünf weitere Generäle wegen "schwersten Verbrechen nach internationalem Recht" zu klagen.

Myanmars Truppen kämpfen derzeit mit ethnischen Rebellen in Rakhine und Chin.

Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und der Arakan-Armee, einer buddhistischen Rebellengruppe, die eine größere Autonomie für Rakhine fordert, haben den Schwierigkeiten in Rakhine eine neue Dimension verliehen.

Myanmar hat sich dem IStGH nicht angeschlossen, aber das Gericht entschied letztes Jahr, dass es für Verbrechen gegen die Rohingya-Minderheit zuständig ist, weil Bangladesch, wo viele Rohingya-Flüchtlinge leben, ein Mitglied des IStGH ist.

The Gambia hat als Vertreter der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) einen separaten Fall vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH), dem obersten Gerichtshof der Vereinten Nationen, eingeleitet. Sowohl The Gambia als auch Myanmar sind Unterzeichner der Genozid-Konvention von 1948, die alle Unterzeichnerstaaten dazu zwingt, Genozid-Verbrechen zu verhindern und zu bestrafen.

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