AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Parstoday
Mittwoch

7 Oktober 2020

12:38:38
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Erdogan: Macrons Äußerungen zum Islam sind klare Provokation

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die jüngsten Äußerungen seines französischen Amtskollegen Emmanuel Macron über den Islam kritisiert.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Laut der türkischen Nachrichtenangentur Anadolu sagte Erdogan am Dienstag bei einer Versammlung anlässlich der Woche der Moschee in Ankara, Macrons Äußerungen über den Islam "der in der Krise stecke" in einer Pariser Vorstadt, deren Bewohner zumeist Muslime seien, gingen über Respektlosigkeit hinaus und stellten eine klare Provokation dar.

Angriffe auf die Muslime seien zu einem der wichtigsten Instrumente für europäische Politiker geworden, um ihr Versagen zu verbergen, betonte Erdogan.

Der türkische Präsident forderte Macron außerdem auf, sich wie ein verantwortungsbewusster Staatsmann zu verhalten, anstatt sich als Kolonialgouverneur darzustellen.

"In vielen westlichen Ländern werden Rassismus und Islamfeindlichkeit vom Staat selbst geschützt", fügte der türkische Präsident hinzu.

In einer Rede im westlichen Pariser Vorort Les Mureaux - einem Gebiet mit einer großen muslimischen Bevölkerung - behauptete Macron am Freitag letzter Woche, dass der Islam in der Krise stecke.

Macron sagte, seine Regierung arbeite daran, dem französischen Parlament Anfang nächsten Jahres einen Gesetzentwurf vorzulegen, der sich mit dem befasse, was er als "islamistischen Isolationismus und Separatismus" bezeichnete. In diesem Rahmen werde Frankreich das bekämpfen, was er als "Bevorzugung religiöser Gesetze gegenüber den "republikanischen, säkularen Werten" Frankreichs bezeichnete.

"Der Islam ist eine Religion, die heute überall auf der Welt in der Krise steckt, das sehen wir nicht nur in unserem Land", sagte er.

Seine Äußerungen lösten weltweit Proteste aus. Die Muslime in Frankreich haben Macron für seine jüngsten denunzierenden Äußerungen über den Islam und zur Verteidigung des Säkularismus verurteilt. 

Als Antwort auf Macrons Äußerungen unterzeichneten 100 prominente französische Muslime einen offenen Brief, in dem sie die französische Regierung aufforderten, die Stigmatisierung der Muslime einzustellen.

"Stoppen Sie die Eskalation leerer politischer und medialer Debatten. Stoppen Sie die Anklage jedes Sprechers, ob muslimisch oder nicht, der die rassistischen Reden, die auf unseren Bildschirmen allgegenwärtig geworden sind, nicht akzeptiert", forderten sie.

Islamophobe und andere extremistische Gruppen gegen den Islam in Europa haben zugenommen. Darüber hinaus hat der Anstieg rechtsextremer Ideologien und die zunehmende Einwanderung den Status religiöser Minderheiten in Europa verschlechtert.

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