Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die USA üben Druck auf den Irak aus, sich von der iranischen Energie unabhängig zu machen, die irakischen Staats- und Regierungschefs sagen jedoch, die Energienachfrage des Landes sei angesichts des Infrastrukturzustandes, der Jahrzehnte nach der US-Invasion, den Sanktionen und dem wirtschaftlichen Niedergang noch immer stark angeschlagen sei, eine zu hohe Messlatte.
Die US-Führer hatten gehofft, den Irak während des Besuchs von Ministerpräsident Mustafa al-Kazemi in der vergangenen Woche in Washington, in ihr Boot zu holen. US-Präsident Donald Trump sagte, amerikanische Unternehmen seien in vielen Perspektiven im irakischen Ölgeschäft beteiligt.
Vor Kazemis Besuch unterzeichneten fünf US-Firmen Vereinbarungen mit der irakischen Regierung, um das zu stärken, was das Weiße Haus als Energieunabhängigkeit des Irak von Iran charakterisierte.
Das US-Energieministerium teilte in einer Erklärung mit, dass die Unternehmen Honeywell International, Baker Hughes, General Electric, Stellar Energy und Chevron mit dem irakischen Öl- und Elektrizitätsministerium Handelsabkommen im Wert von bis zu 8 Milliarden Dollar unterzeichnet hätten.
Den Berichten zufolge warnte die Trump-Regierung im Jahr 2018 die irakischen Regierungsverantwortlichen, und forderte, auf einen Stromerzeugungsvertrag über 15 Milliarden Dollar mit dem deutschen Konzern Siemens zu verzichten und ihn stattdessen an General Electric zu vergeben.
Laut Bloomberg News warnten hochrangige US-Regierungsverantwortliche den ehemaligen irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi während seiner Amtszeit, dass die Unterzeichnung des Abkommens mit Siemens die Beziehungen zwischen Bagdad und Washington ernsthaft gefährden würde.
Der irakische Finanzminister Ali Allawi sagte am Freitag in einem Online-Interview mit dem Atlantic Council, einem amerikanischen Think Tank für internationale Angelegenheiten, dass Bagdad seine starke Abhängigkeit von iranischen Energieimporten bereits im nächsten Jahr reduzieren könne.
"Das ist schon seit einigen Jahren so. Es ist unwahrscheinlich, dass wir kurzfristig einen Ersatz finden können. Mittelfristige Anstrengungen können jedoch unternommen werden, indem das irakische Netz mit dem Netz des Persischen Golfes verbunden wird", sagte Allawi. "Die Abhängigkeit von iranischem Strom und iranischer Energie wird irgendwann im nächsten Jahr deutlich nachlassen."
Allawi war Mitglied einer Delegation, die Premierminister Kazemi bei seinem Besuch in Washington begleitete, bei dem die USA die irakische Seite zu Investitionen im Energiebereich mit Saudi-Arabien drängten.
Der irakische Ölminister Abdul-Jabbar teilte am Dienstag mit, dass mindestens 80 Prozent der Gasprojekte im Irak bereits umgesetzt würden.
Die Einfuhr aus Iran werde jedoch erst in rund fünf Jahren eingestellt. "Wir werden 2025 kein Gas importieren", sagte er in einem Interview mit dem irakischen Fernsehen.
Der Irak importiert täglich 1200 bis 1500 Megawatt Strom aus Iran sowie 38 Millionen Kubikmeter Erdgas, um 40 Prozent seiner Stromerzeugung zu sichern.
Bisher haben die USA dem Irak 9 Ausnahmeregelungen „gewährt“, damit dieses Land die Importe aus Iran fortsetzen kann. Die derzeitige Ausnahmeregelung vom Mai gibt dem Land 120 Tage Zeit, um seine Energieimporte fortzusetzen, ohne für den Handel mit Iran bestraft zu werden.
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