Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Hassan Diab ging im Anschluss an diese Erklärung zum Präsidenten Michel Aoun um ihm sein Rücktrittsgesuch zu übergeben.
Dieser nahm den Rücktritt an, betraute Diab und seine Regierung aber mit der Übernahme von Verwaltungsaufgaben, bis eine neue Regierung gebildet sei.
"Die Existenz chronischer Korruption im Libanon und in den politischen Kreisen hat die katastrophale Explosion in Beirut verursacht", sagte Diab in der Fernsehansprache, und fügte hinzu, dass diejenigen, deren Korruption die verheerenden Explosionen verursacht habe, sich schämen sollten, dass sie nicht mit seiner Regierung zusammengearbeitet hätten, weil deren Erfolg ihre Existenz bedrohte.
Frankreich und die USA haben auf die Ankündigung des Rücktritts des libanesischen Premierministers Hassan Diab reagiert und die Bereitschaft zur Unterstützung des Landes und für den Wiederaufbau des Hafens von Beirut erklärt.
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hat am Montagabend in einer Erklärung eine sofortige Regierungsbildung im Libanon gefordert und den Wiederaufbau des Hafens und Reformen als Prioritäten für den Libanon bezeichnet.
Gleichzeitig erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses: "Wir beobachten die Situation im Libanon genau und senden Hilfe in die Region."
Libanesische Quellen gaben am Montagabend an, dass Diab aufgrund der verstärkten Proteste der pro-westlichen Bewegung "14. März" in den Straßen von Beirut in den letzten drei Tagen sowie aufgrund des Rücktritts einiger Minister, selbst zum Rücktritt gezwungen war.
Beirut ist seit Samstagabend Zeuge von Straßenprotesten gegen die Lebensbedingungen und die jüngste Explosion im Hafen von Beirut, die von der pro-westlichen Bewegung "14. März" gegen die Regierung von Hassan Diab provoziert wurden.
Infolge eines größeren Brandes am Dienstag vergangener Woche kam es in einem Lager mit explosiven Stoffen (2750 Tonnen Ammoniumnitrat) zu einer massiven Explosion im Hafen von Beirut. Laut bisherigen Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei 158 Menschen getötet und mehr als 5000 weitere verletzt.
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