Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Der „Koran-Corona-Vergleich“ von FPÖ-Chef Norbert Hofer hat für scharfe Kritik aus allen Richtungen gesorgt. Solche Vergleiche habe es auch im Nationalsozialismus gegen Juden gegeben, sagte der österreichische Kirchenvorsitzende Hennefeld.
Die evangelische Kirche in Österreich findet die Aussage vom FPÖ-Parteivorsitzenden Norbert Hofer, der Koran sei gefährlicher als Corona, „polemisch und demagogisch“.
Thomas Hennefeld, Landesvorsitzender der evangelisch-reformierten Kirche in Österreich, sagte gegenüber TRT Deutsch: „Etwas, was für Menschen eine besondere Bedeutung hat, derartig zu verunglimpfen, ist es sehr schockierend. Es hat mich sehr aufgeschreckt, dass man mit heiligen Büchern so umgeht. Leider kommt das insbesondere in Verbindung mit Muslimen und mit dem Islam vor. Ich möchte mich mit der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich solidarisch zeigen.“
„Solche Vergleiche hat es auch im Nationalsozialismus gegeben“, bemerkte Hennefeld. Juden habe man mit Ratten und Bakterien verglichen. Überall und in jeder Religion gebe es Fanatiker. Diese seien am Strafrecht zu messen und nicht an irgendwelchen niveaulosen Aussagen oder Gerüchten, fügte Hennefeld im Gespräch mit TRT Deutsch hinzu.
Hofer wegen „Koran“-Aussage bedroht
Nach eigenen Angaben hat der FPÖ-Chef Hofer Personenschutz erhalten, nachdem er auf sozialen Medien aufgrund seiner Koran-Äußerung beschimpft und bedroht worden sei.
Hofer hatte am Dienstag bei einer Parteidemonstration gesagt: „Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher als Corona.“
Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ümit Vural, hatte daraufhin die Aussage scharf kritisiert: „Er beleidigt mit dieser Aussage die gesamte muslimische Bevölkerung. Wir haben den Eindruck, dass hier offensichtlich von der Vergangenheit nicht gelernt wurde. In einer zivilisierten Gesellschaft müssen derartige Entgleisungen eine Entschuldigung zur Folge haben. Derartige Aussagen dürfen bei uns in Österreich keinen Platz mehr haben.“
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