Türkei und Russland einigen sich auf weitere Charge von S-400

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Die Türkei und Russland haben sich auf die Lieferung neuer Batterien des fortschrittlichen russischen S-400-Raketenabwehrsystems geeinigt.

Dies sagte der Leiter der türkischen Verteidigungsindustrie Ismail Demir am Montag in einem exklusiven Interview mit dem türkischsprachigen NTV-Nachrichtensender.

"Die Vertragsparteien haben eine grundsätzliche Vereinbarung über die zweite S400-Charge getroffen. Die Roadmap des Abkommes beinhaltet den Transfer von [relevanten] Technologien und die gemeinsame Produktion [des Systems]", sagte Demir.

Er fügte hinzu, dass die Türkei und Russland die Verhandlungen über die weitere Umsetzung des Vertrags über die Lieferung von S-400-Luftverteidigungssystemen an Ankara fortsetzen.

„Wie wir immer gesagt haben, erfolgt der Kauf eines Systems für dessen Nutzung. Das ist es. Was die Inbetriebnahme der Systeme angeht, so hat die Welt [infolge der Pandemie] eine bestimmte Phase durchlaufen, und das Arbeitstempo hat sich verlangsamt, und Reisen waren begrenzt. All dies hat sich auf die Stationierung der S-400 ausgewirkt “, bemerkte der hochrangige türkische Militärbeamte und kommentierte die in der Türkei laufende Diskussion, dass S-400-Raketensysteme möglicherweise nicht aktiviert und nicht im Kampfeinsatz eingesetzt werden dürfen.

Demir fuhr fort, dass Ankara "bereit sei, die Arbeit fortzusetzen, um konkrete Vorschläge [für den Kauf von US-Patriot-Luftverteidigungssystemen] zu erhalten", aber die Angelegenheit sei nicht weiter gegangen.

Ankara und Washington haben sich über den Kauf des russischen S-400-Systems durch die Türkei gestritten, die nach Angaben der USA nicht mit der NATO-Verteidigung vereinbar seien und eine Bedrohung für die US-Kampfflugzeuge F-35 darstellten.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusglu teilte im September 2019 CNN Turk in einem Exklusivinterview  mit, dass die S-400-Raketensysteme trotz der wiederholten US-Warnungen aktiviert würden.

Moskau und Ankara haben im Dezember 2017 einen Vertrag über die Lieferung von S-400 Raketenabwehrsystemen abgeschlossen.

Bereits im April 2018 sagten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Ankara, sie hätten vereinbart, die Auslieferung der S-400 zu beschleunigen. Damals hieß es, die Lieferung könne zwischen Ende 2019 und Anfang 2020 erfolgen.

Einige NATO-Mitgliedstaaten haben die Türkei für den Kauf der russischen S-400 kritisiert und erklärt, dass die russischen S-400 nicht mit den Nato-Systemen kompatibel seien.

Sie argumentierten auch, dass der Kauf der S-400 aus Russland den Erwerb von F-35-Kampfflugzeugen aus den USA gefährde und möglicherweise zu US-Sanktionen führen könnte.

Ankara ist bestrebt, seine Luftverteidigung zu stärken, insbesondere nachdem Washington 2015 beschlossen hatte, sein Patriot-Boden-Luft-Raketensystem von der türkisch-syrischen Grenze zurückzuziehen, was die türkische Luftverteidigung schwächte.

Bevor die türkische Armee sich nach Russland orientierte, hatte sie Berichten zufolge einen Vertrag über 3,4 Milliarden Dollar für ein ähnliches chinesisches System gekündigt. Der Rückzug erfolgte unter angeblichem Druck aus Washington.



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