AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Sonntag

7 Juni 2020

04:55:27
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Zarif zu Trump: Ihre Berater haben eine dumme Wette abgeschlossen

US-Präsident Donald Trump soll laut dem iranischen Außenminister seinen Fehler, aus dem zwischen der Islamischen Republik und den großen Weltmächten unterzeichneten Atomabkommen von 2015 auszusteigen, korrigieren.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet,   Am Freitag wandte sich Zarif auf Twitter direkt an Trump, und äußerte sich über die Freilassung von Michael White, einem US-Bürger, der 2018 wegen Verstößen gegen die Sicherheit des Landes sowie wegen Anklagen von Privatpersonen zu Haftstrafe verurteilt worden war. 

In einer am Donnerstagabend verbreiteten Erklärung merkte der Sprecher des iranischen Außenministeriums Abbas Mousavi an, der in Iran inhaftierte US-Bürger Michael White sei nach der Zufriedenstellung von Privatklägern und unter Berücksichtigung der Menschenrechte freigelassen worden.

Mousavi gab zudem bekannt: "Zeitgleich mit der Freilassung des US-Bürgers kam auch der aus haltlosen Gründen in den USA festgehaltene Mediziner Majid Taheri frei".

Trump schrieb am Donnerstag auf seinem Twitter als Reaktion darauf, die iranischen Behörden hätten White die Heimkehr ermöglicht; er dankte Teheran dafür: "Warten Sie nicht, bis die Präsidentschaftswahl in den USA vorbei ist, um große Sachen zu machen. Ich werde gewinnen. Sie können jetzt schon ein besseres Geschäft machen", fügte Trump in seinem Tweet hinzu.

Der iranische Außenminister sagte zu Trump weiter: "Wir haben trotz Hindernissen Ihrer Untergebenen einen humanitären Tausch erreicht."

"Wir hatten einen Deal, als Sie Ihr Amt antraten. Ihre Berater, die inzwischen fast alle nicht mehr im Amt sind, haben eine dumme Wette abgeschlossen. Es liegt jetzt an Ihnen, zu entscheiden, wann Sie sie korrigieren möchten", so Zarif an Trump.

Nach dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem umfasenden gemeinsamen Aktionsplan (JCPOA/Atomabkommen) haben  die Spannungen zwischen Teheran und Washington zugenommen. Trump hatte außerdem die im Rahmen des JCPOA aufgehobenen Sanktionen wiedereingeführt. Unter dem Druck Washingtons haben die drei europäischen Unterzeichner des JCPOA - Frankreich, Großbritannien und Deutschland - ihre vertragliche Verpflichtung zum Schutz der Geschäftsinteressen Teherans nicht erfüllt.

Als Reaktion darauf begann Iran im Mai 2019 damit, seine Verpflichtungen aus dem JCPOA schrittweise zu reduzieren, um sowohl auf den Ausstieg Washingtons aus dem Atomabkommen zu antworten, als auch die europäische Troika (Großbritannien, Frankreich und Deutschland) zu veranlassen, ihre Verpflichtungen gegenüber Teheran zu erfüllen.

Unter der Aufsicht der IAEA fuhr Iran dann seine Verpflichtungen aus dem Abkommen schrittweise zurück, bekundete  jedoch die Bereitschaft, diese wieder zurückzunehmen, wenn die anderen Unterzeichnerstaaten des Abkommens ihren Verpflichtungen nachkommen.

 

Iran bestätigt Zarifs Gespräche mit dem ehemaligen US-Gesandten der Vereinten Nationen über die Freilassung von White

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums bestätigte am Freitag außerdem, dass sich Zarif zuvor mit Bill Richardson, einem ehemaligen US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, über die Freilassung des in Iran festsitzenden Amerikaners getroffen hatte.

Laut der Nachrichtenagentur IRNA sagte Mousavi, Zarif und Richardson hätten "vor Monaten" über die Freilassung Whites gesprochen.

"Wir haben immer positiv auf humanitäre Bemühungen reagiert, die zur Freilassung iranischer Geiseln in den USA und anderswo führen würden", erklärte Mousavi.



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