Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Iran und der Irak wollen die Zusammenarbeit im Energiesektor trotz des amerikanischen Drucks auf die irakische Regierung, die wirtschaftlichen Beziehungen zu ihrem Nachbarn zu verringern, ausbauen.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur IRNA am Mittwoch wies der iranische Energieminister Reza Ardakanian auf die Erfolge seines eintägigen Besuchs in Bagdad hin, wo er das Abkommen mit dem irakischen Elektrizitätsministerium unterzeichnete. Das neue Abkommen sei für die Jahre 2020 und 2021 gültig.
Er sagte, Bagdad habe Teheran etwa 400 Millionen Dollar gezahlt - die Hälfte der Schulden des Irak gegenüber Iran für die Stromversorgung - dank der Folgemaßnahmen der iranischen Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
Der iranische Energieminister sprach außerdem mit den irakischen Regierungsverantwortlichen über einen dreijährigen Kooperationsplan, der zuvor zwischen den Privatsektoren der beiden Länder unterzeichnet worden war, um die irakische Elektrizitätsindustrie wieder aufzubauen.
Er kündigte zudem die Pläne für einen Besuch iranischer Technikteams im Irak nächste Woche an, um zwei wichtige Vereinbarungen zur Reduzierung der Stromnetzverluste und zur Reparatur von Elektrizitätsanlagen zu treffen.
Ardakanian besuchte am Mittwoch den Irak und traf sich mit hochrangigen irakischen Regierungsverantwortlichen, darunter dem Premierminister Mustafa al-Kazemi, dem Präsidenten Barham Salih und dem Elektrizitätsminister Majid Mahdi Hantoush.
Das Büro des irakischen Premierministers sagte in einer Erklärung, Kzemi habe bei seinem Treffen mit Ardakanian die Bereitschaft Bagdads erklärt, die Beziehungen zu seinem Nachbarn aufzubauen. Die beiden Seiten konsultierten über die Kooperationsmöglichkeiten im Energiesektor und den Ausbau der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten.
Kazemi unterstrich auch die Notwendigkeit der Anstrengungen zur Lösung der komplizierten Probleme in der Region.
Unabhängig davon veröffentlichte das Büro des irakischen Präsidenten eine Erklärung zum Treffen von Ardakanian mit Salih, bei dem die bilateralen Interaktionen insbesondere in den Bereichen Strom und Wasser bekräftigt wurden.
Der Irak und Iran haben 1.400 Kilometer gemeinsame Grenze. Mit Ausnahme von Gas und Strom ist der Irak in Bezug auf Lebensmittel, Obst und Gemüse, Maschinen und Haushaltsgeräte von Iran abhängig. Die Energie aus Iran versorgt zwischen 30 und 40 Prozent des im Irak verbrauchten Stroms.
In den vergangenen Monaten hat Washington Bagdad dazu gedrängt, im Rahmen der Kampagne des maximalen Drucks, die darauf abzielt, die Einnahmen Irans zu drosseln, den Kauf von Erdgas und Strom aus Teheran einzustellen. Illegale US-Sanktionen hindern Iran daran, sein Geld zurückzuzahlen.
Im vergangenen Monat sagte der ehemalige irakische Elektrizitätsminister Luay al-Khatteeb, Iran werde auch in den kommenden Jahren eine wichtige Energiequelle für das arabische Land bleiben, bis die geeigneten Alternativen gefunden werden.
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