AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Mittwoch

27 Mai 2020

06:06:18
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Die Entwicklungen in Westasien – und viele neue Nakba-Tage seit 1948

Der Nakba-Tag hat sich zum 72. Mal gejährt. Die Palästinenser gedachten am 15. Mai 2020 wieder dieser großen historischen Tragödie. Unterdessen haben die USA ihr rassistisches Projekt namens Jahrhundertdeal bekanntgegeben

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Mit dem Jahrhundertdeal haben die USA  eindeutiger denn je ihre Unterstützung für das zionistische Besatzerregime demonstriert. Für einige arabische Staaten hat zugleich die Palästinafrage außenpolitisch  an Bedeutung verloren.  

                      

Der Monat Mai 1948 ist einer der bittersten Monate in der Geschichte Palästinas.  Am 14. Mai  rief das zionistische Regime in einem Gebiet, welches  den  Palästinensern gehört, den israelischen Staat aus. Einen Tag nach Gründung dieses unrechtmäßigen Staates,  nämlich am 15. Mai 1948 verübte das  Besatzerregime eines seiner größten Verbrechen an den Palästinensern. An diesem Tag vertrieb das Regime über 800 Tausend von den damals eine Millionen 400 Tausend zählenden Bürgern Palästinas aus ihrer Heimat und ihren Häusern. Mit anderen Worten wurden ungefähr 60 Prozent der palästinensischen Bevölkerung  zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Dieser Tag ist der Nakba-Tag gewesen. Nakba bedeutet Katastrophe und dieses Wort hält zwei schlimme Erinnerungen im Gedächtnis der Palästinenser und der Weltöffentlichkeit wach:  Erstens die Gründung des israelischen Besatzerregimes am 14. Mai 1948 und zweitens die Vertreibung von über 800 Tausend Palästinensern aus ihrem Heimatland am 15. Mai 1948.  Inzwischen ist die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge auf circa 6 Millionen Menschen angewachsen. Die Palästinenser begehen den 15. Mai jeden Jahres, an dem 1948 hunderttausende ihres Volkes  vertrieben wurden als Yaum ul Nakba – als Tag, der wie ein Mahnmal für ihre Vertreibung und die Zerstörung ihrer Kultur- und Gesellschaftsstrukturen durch Israel ist. Während ihrer  Kundgebungen am 15. Mai heben die Palästinenser jedes Jahr den verbrecherischen und usurpatorischen Charakter des israelischen Regimes hervor. Dieses Besatzerregime ist wirklich eine Katastrophe – eine Nakba – welche über das historische Palästina hereingebrochen ist, und dieses Desaster verschlimmert sich  immer weiter.  Ähnlich wie die Geschichte der  Vereinigten Staaten von Amerika damit begann, dass Einwanderer aus Europa eintrafen und die Einheimischen umbrachten, hat das zionistische Regime durch Mord an den Palästinensern auf einem Boden, der nicht ihm, sondern seinen Einheimischen, eben den Palästinensern gehörte, seinen illegalen Staat errichtet. So kommt es, dass die Palästinenser am 15. Mai den Tag der Katastrophe begehen, nachdem die Israelis einen Tag vor, am 14. Mai den sogenannten Tag der Unabhängigkeit feiern.


 

Wie ist es dem palästinensischen Volk in den 72 Jahren nach dem 14. und 15. Mai 1948 ergangen? Wie viele Tragödien hat ihm der illegale israelische Staat nach seiner Gründung noch so alles beschert?  In Wahrheit hat dieses Regime nach dem 15. Mai – dem Tag der Katastrophe noch oftmals weitere Dramen verursacht und in Wirklichkeit müssten viele Tage in der Geschichte Palästinas  ebenso Tag der Nakba genannt werden, wegen der zahlreichen Verbrechen nämlich, die Israel an den Palästinensern begangen hat.

                             

Natürlich ist das Jahr 1948 eines der schlimmsten für die Einwohner Palästinas gewesen ist. Das zionistische Regime hat im Laufe der Besatzung im Jahre 1948 ungefähr 531 Städte und Dörfer der Palästinenser zerstört. Es hat Massenmorde unter den Palästinensern angerichtet. 1948 wurden über 15 Tausend Palästinenser von diesem Regime massakriert. Während der ersten und zweiten Intifida, in der die palästinensische Bevölkerung sich zum Widerstand gegen die Verbrechen des zionistischen Regimes erhob, haben Tausende Palästinenser entweder ihr Leben opfern müssen, oder wurden verletzt oder obdachlos.  

Aber in den letzten vier Jahren hat es offensichtlich gleich 4 weitere Nakba-Tage für die palästinensische Bevölkerung gegeben.  Der erste davon  war der 21. Januar 2017. An diesem Tag zog US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus ein. Obwohl bereits alle vorherigen US-Präsidenten sich verpflichtet fühlten, das zionistische Besatzerregime zu verteidigen, so ist dennoch Donald Trump zweifelsohne der rassistischen von ihnen allen. Er  macht absolut keinen Hehl aus seiner Unterstützung für Israel und die Verteidigung der unlauteren Interessen dieses illegalen Staates.

Der zweite zusätzliche Nakba-Tag – der zweite Tag der Katastrophe in den letzten vier Jahren – dürfte der 6. Dezember 2017 sein. Der Tag nämlich,  an dem Donald Trump Al-Quds (Jerusalem) zur Hauptstadt Israels erklärte und die Verlagerung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Al-Quds ankündigte. Diese Maßnahme entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.

 

Ein dritter Nakba-Tag in den letzten 4 Jahren ist neben dem 15. Mai auch der 14. Mai 2018 gewesen. An diesem Tag eröffnete  die US-Administration auf Anweisung ihres Präsidenten und in Gegenwart seiner Tochter Ivanka Trump offiziell die amerikanische Botschaft in Al-Quds. Dieser 14. Mai bleibt den Palästinensern bitter in Erinnerung.  Frau Dr. Hanan Aschravi, Mitglied des Exekutivkomitees der PLO – der Palästinensischen Befreiungsorganisation – hat den Tag der Eröffnung der US-Botschaft in Al-Quds, welche sich vor der schweigenden Weltöffentlichkeit abspielte, daher zu Recht einen neuen Tag der Katastrophe für die Palästinenser genannt.

Schließlich ist der 28. Januar 2020 ebenso ein Nakba-Tag für die Palästinenser. An diesem vierten Tag der Katastrophe hat US-Präsident Donald Trump in Anwesenheit des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und der Botschafter drei  arabischer Staaten, nämlich Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate und Oman offiziell das rassistische Projekt des Jahrhundertdeals enthüllt.

                      

Während das zionistische Regime am 15. Mai 1948 um die 800 Tausend Palästinenser aus ihrer Heimat verjagte, hat Donald Trump am 28. Januar 2020 im Rahmen seines Jahrhundertdeals indirekt circa 6 Millionen Palästinenser aus ihrer Heimat verbannt, denn dieses rassistische Projekt soll circa  6 Millionen palästinensischen Flüchtlingen die Rückkehr  in ihre Heimat untersagen.

 

                                     

Der 72. Nakba -Tag wird 2020 in einer Zeit begangen, in der drei wichtige Ereignisse ins Auge fallen. Als erstes dieser Deal des Jahrhunderts, von dem schon viele Teile umgesetzt wurden, während  das Kabinett des Besatzerregimes am 1. Juli , mit direkter US-Unterstützung,  die Annexion von Teilen des Westjordanlandes an  die besetzten Gebiete beginnen soll, um auf diese Weise die Palästinensergebiete noch weiter zu verkleinern.

Das zweite Ereignis besteht darin, dass die Regierung in den besetzten Gebieten sich derartig in eine politische Sackgasse verfahren hat und brüchig wurde, dass Netanjahu erst nach einem Jahr mit Benny Gantz vom Mitte-Links-Bündnis „Blau Weiß“ die Einigung zu einem gemeinsamen Kabinett treffen konnte, um die politische Krise hinter sich zu bringen.  Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die innere Spaltung in diesem Regime und seine Probleme trotz der allseitigen Unterstützung des Westens, insbesondere der USA, zugenommen haben.

Die dritte wichtige Entwicklung besteht darin, dass für einige arabische Staaten, insbesondere für Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Palästinafrage und das gemeinsame arabische Nationalgefühl an außenpolitischer Bedeutung verloren haben. Wahrscheinlich hätten Donald Trump und Benjamin Netanjahu ohne Unterstützung der arabischen Länder nicht  das rassistische Projekt vom Deal des Jahrhunderts bekanntgeben können.  Diese arabische Staaten haben nicht nur die Verteidigung des palästinensischen Ideals in ihrer Außenpolitik verblassen lassen sondern sie haben offiziell den Pfad zur Normalisierung ihrer Beziehungen mit dem verbrecherischen Besatzerregime betreten, was in Wahrheit einer Unterstützung für die Verbrechen dieses Regimes an den Palästinensern gleichkommt.

Dschasim Yunis Al Hariri, Analytiker für Fragen der  Anrainerstaaten des Persischen Golfes schreibt: „Mit Sicherheit ist die Unterstützung einiger Mitgliedsstaaten des Kooperationsrates der Arabischen Länder am Persischen Golf, nämlich Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman, für den angeblichen Friedensplan der USA namens Deal des Jahrhunderts, den Trump offiziell am 28. Januar vorgelegt hat, ein weiterer Schritt zur offiziellen oder halboffiziellen Proklamation der Normalisierung der Beziehungen zu Israel.“

                              

Angesichts der drei Ereignisse, die wir nannten, ist zu erwarten, dass die Verbrechen des zionistischen Regimes an den Palästinensern bis zum Nakba-Tag am 15. Mai kommenden Jahres weiter zunehmen werden und es zu einer neuen  Runde des Palästinensischen Widerstandes gegen das Besatzer Regime von Al-Quds kommen wird.




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