Norwegische Parteien fordern Ende der israelischen Belagerung von Gaza inmitten des Coronavirus-Ausbruchs

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, 58 norwegische Organisationen und politische Parteien haben in einem Brief an Außenministerin Ine Marie Eriksen Søreide appelliert, Israel dazu zu drängen, die Blockade des Gazastreifens inmitten des Coronavirus-Ausbruchs zu beenden.

"Während Regierungen weltweit Anstrengungen unternehmen, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen und ihre Wirtschaft zu stabilisieren, ist die palästinensische Nation einem hohen Risiko ausgesetzt, kämpft unter Besatzung und Belagerung und wird daher anfälliger für die Pandemie", hieß es in dem Brief.

Seit der Bestätigung des ersten Falls des neuartigen Corona-Virus in den Palästinensergebieten hätten die israelischen Behörden 69 Gebäude, darunter sieben Wasser-, Hygiene- und Sanitäranlagen im Westjordanland und in Ostjerusalem (al-Quds) abgerissen, hieß es weiter.

Insbesondere zitierten die Verfasser des Briefes einen Bericht des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung von humanitärer Hilfe (OCHA), in dem auf verstärkte Angriffe und unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch israelische Soldaten hingewiesen wurde.

"Überfüllte Gebiete und Flüchtlingslager im Westjordanland und im Gazastreifen sind besonders anfällig für die Pandemie. Für die zwei Millionen Menschen in Gaza ist die Situation katastrophal."

    In dem Brief an die norwegische Außenministerin heißt es zudem: "Die 13-jährige israelische Blockade des Gazastreifens und die Militäreinsätze in den Jahren 2009, 2012 und 2014 haben Gaza unbewohnbar gemacht. Die Palästinenser im Gazastreifen leben  in extremer Armut. Schwierige Lebenssituationen beeinträchtigen die Gesundheit der Menschen, die von einer hohen Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Infrastruktur funktioniert nicht und es herrschen schreckliche Bedingungen für Kinder und Jugendliche. Unter diesen kritischen Umständen ist es für das palästinensische Gesundheitssystem unmöglich, mit der Pandemie fertig zu werden."

Die Gesundheitsversorgung im Gazastreifen stand kurz vor dem Zusammenbruch, noch bevor die ersten Patienten mit dem Coronavirus in Krankenhäuser dieser Region untergebracht wurden.

In dem Brief der norwegischen Parteien heißt es, dass die durch die israelische Belagerung festgelegten Beschränkungen den Import von Waren, den Handel und die Wirtschaftstätigkeit sowie den sicheren Zugang zu Elektrizität und Treibstoff ernsthaft behindern.

In dem Brief wurde Außenministerin Ine Marie Eriksen Søreide aufgefordert, sich auf internationaler Ebene dafür einzusetzen, die israelischen Kriegsverbrechen und Feindseligkeiten gegen Palästinenser zu beenden.

Vor kurzem forderte Norwegen mehr Hilfe von den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen, um Palästina angesichts des Ausbruchs des Coronavirus in der  schwierigen Wirtschaftslage zu unterstützen.



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