AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Dienstag

7 April 2020

06:24:49
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Deutschland wirft USA "moderne Piraterie" vor

Eine von Berlin in China wegen des Coronavirus bestellte Lieferung von Schutzausrüstung soll von den USA abgefangen und in die USA umgeleitet worden sein.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Berlin hatte bei dem 3M-Hersteller Atemschutzmasken mit den Schutzklassen FFP2 und FFP3 bestellt. Es handelt sich um eine Lieferung von 200.000 Schutzmasken, die in Bangkok konfisziert wurde und deshalb  ihr Ziel - Berlin – nicht erreicht hatten.

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel beschrieb es als einen Akt der modernen Piraterie. "So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um", erklärte Geisel. Er forderte außerdem Washington auf, die internationalen Handelsregeln zu respektieren.

Wie der Hersteller 3M bekannt gab, Trump habe den "Defense Production Act“ (DPA) aktiviert, um den Export von wichtigen medizinischen Produkten zu unterbinden.

Der Defense Production Act ist ein US-Gesetz, das in 1950 erlassen wurde, um den USA im Koreakrieg zu helfen.  Es erlaubt der Regierung, Unternehmen zu verpflichten, kriegswichtige Güter zu produzieren.

Präsident Donald Trump machte am Freitag deutlich, das US-Gesundheitsministerium habe gemeinsam mit dem Justizministerium  auf der Grundlage dieses Gesetzes 200.000 N95- Atemschutzmasken, 130.000 chirurgische Masken und 600.000 medizinische Handschuhe in Besitz genommen.

Zuvor hatte auch Frankreich die USA beschuldigt, Schutzmasken aus China weggekauft zu haben. Einige französische Beamten seien  nach China gereist, um  medizinische Ausrüstungen zu besorgen, und hätten bereits den Preis  für 60 Millionen Masken bezahlt. Die Amerikaner haben aber die Lieferung auf dem Flughafen gekauft und in die USA geliefert.

Das Weiße Haus wies  aber die Anschuldigungen inzwischen zurück.


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