AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Dienstag

7 April 2020

06:24:46
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Taliban: Deal mit den USA steht kurz vor dem Scheitern

Das kürzlich mit den Vereinigten Staaten unterzeichnete Friedensabkommen nähere sich laut Angaben der Taliban dem Scheitern, weil Washington und die afghanische Regierung gegen die Vertragsbedingungen verstoßen.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Das kürzlich mit den Vereinigten Staaten unterzeichnete Friedensabkommen nähere sich laut Angaben der Taliban dem Scheitern, weil Washington und die afghanische Regierung gegen die Vertragsbedingungen verstoßen.

In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung beschuldigten die Taliban die USA, durch Drohnenangriffe auf Zivilisten gegen das Abkommen verstoßen zu haben. Sie warfen ferner der afghanischen Regierung vor, die im Abkommen vereinbarte Freilassung von Taliban-Gefangenen zu verzögern.

Vertreter der USA und der Taliban unterzeichneten am 29. Februar 2020 in der katarischen Hauptstadt Doha ein Abkommen, das den Weg für einen dauerhaften Frieden in dem Krisenland ebnen sollte.

Im Rahmen des Vertrages verpflichteten sich die USA zu einem schrittweisen Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan. Im Gegenzug verpflichteten sich die Taliban den Einzug terroristischer Gruppen auf afghanischem Territorium nicht zu gestatten und die amerikanischen und internationalen Streitkräfte, solange sie im Begriff sein sollten, sich zurückzuziehen, nicht anzugreifen. Dementsprechend haben die USA und andere Länder begonnen, ihre Truppen aus Afghanistan zurückzuziehen. Dieser Prozess könnte 14 Monate dauern.

Afghanistans Regierung gehörte nicht zur Vertragspartei. Die Taliban weigerten sich zu jener Zeit, die Regierung anzuerkennen. Doch letztlich einigten sich die Taliban-Militanten darauf im Rahmen des Abkommens sich mit der Regierung an den Verhandlungstisch zu setzen.

Vergangene Woche fand ein erstes persönliches Treffen über einen Gefangenenaustausch statt. Doch wiederum greifen Taliban-Kämpfer weiterhin Regierungstruppen an. Seit der Unterzeichnung des Abkommens sind zahlreiche Sicherheitskräfte durch Anschläge der Taliban getötet worden.

In der Erklärung vom Sonntag behaupteten die Taliban, sie hätten ihre Angriffe auf afghanische Sicherheitskräfte auf ländliche Außenposten beschränkt und keine Streitkräfte in Städten oder militärischen Einrichtungen angegriffen. Die Grenzen solcher Angriffe seien im Abkommen mit den USA nicht ausdrücklich festgelegt worden, wurde in der Erklärung ergänzt. Ferner drohten sie "ihren Kampflevel zu erhöhen", falls die mutmaßlichen Verstöße anhalten würden.

    "Wir fordern die Amerikaner ernsthaft auf, sich an den Inhalt des Abkommens zu halten und ihre Verbündeten zu warnen, das Abkommen vollständig einzuhalten", hieß es in der Erklärung der Taliban.

Ein Sprecher des US-Militärs in Afghanistan lehnte in einem Tweet die Erklärung ab und behauptete, die Kommentare der Taliban seien "unbegründet". Auch die afghanische Regierung hat noch nicht auf die Erklärung reagiert.



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