Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, In mehr als 40 Moscheen wird öffentlich zum Gebet gerufen. Eine Entwicklung, die der Corona-Krise zu verdanken ist. Die Gebetsrufe sollen der muslimischen Gemeinschaft, die aufgrund der Einschränkungsmaßnahmen nicht die Moscheen besuchen können, Trost spenden. In den Niederlanden ist der öffentliche Gebetsruf verfassungsrechtlich erlaubt. So war er gestern in fast 40 Moscheen, die verschiedenen muslimischen Organisationen angehören, zu hören.
Der Gebetsruf war an den Moscheen Iskender Paşa und Ravza in Rotterdam sowie an der Mimar Sinan Moschee in Den Haag zur Zeit des Freitagsgebets zu hören, sowie in Dondrecht, Amsterdam und Utrecht. An der Süleymaniye Moschee in Uden wurde zudem noch mittags und nachmittags öffentlich zum Gebet gerufen.
Kenan Aslan, der für die Öffentlichkeitsarbeit der Niederländisch-Islamischen Föderation (NIF) zuständig ist, erklärte, dass der Gebetsruf ein Verfassungsrecht in den Niederlanden sei. Sie teilten den Kommune in einem Schreiben mit, dass sie „von nun an mit einem Mikrofon zum Gebet rufen und die von der Kommune festgelegten Schallgrenzen beachten werden.“
Gebetsruf auch an Moscheen in Deutschland
In mehreren deutschen Städten wurde die Erlaubnis eingeholt, den Gebetsruf jeden Freitag und/oder jeden Abend auszurufen. So wird in Hannover, Garbsen, Braunschweig, Goslar, Duisburg, Kiel, Neumünster, Rendsburg, Düren, Östringen, Raunheim, Lünen, Hamburg und Berlin zum Gebet gerufen. Damit soll der muslimischen Gemeinschaft Moral, Stärke und Trost vermittelt werden.
300 Menschen vor Moschee in Berlin
Trotz der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie haben sich nach Polizeiangaben am Freitag während des Gebetsrufes vor einer Moschee in Berlin rund 300 Menschen versammelt. Dem Imam, dem Ordnungsamt und den Polizisten sei es nur zum Teil gelungen, die Menschen dazu zu bewegen, den vorgeschriebenen Abstand zu halten, wie die Polizei am Freitagabend twitterte. „Das Gebet wurde im Einvernehmen mit dem Imam vorzeitig beendet“, hieß es.
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