Wie die Agentur am Montagabend unter Berufung auf die ungenannten Quellen berichtete, hätten die USA Teile ihrer Luftabwehrsysteme bereits auf ihrem Stützpunkt in Erbil und auf „Ain Al-Assad“ in der Provinz Al-Anbar stationiert. Zwei weitere Batterien seien derzeit noch im Nachbarland Kuwait und warteten auf den Transfer in den Irak.
Ob dies mit der Genehmigung der irakischen Regierung geschieht, ist laut der AFP unbekannt.
Die irakischen Regierungsverantwortlichen sagten letzte Woche der AFP, die US-Militärausrüstungen seien ohne Genehmigung Bagdads in den Irak verlegt worden und die USA hätten einseitig gehandelt.
Das US-Verteidigungsministerium gab zuvor bekannt, dass die Verhandlung mit der irakischen Regierung über die Stationierung vom Patriot-Luftabwehrsystem im Irak vorangeschritten seien.
Die irakische Nachrichtenagentur Al-Maalomah teilte auch gestern mit, dass die USA ihre Botschaft aus Bagdad auf die Basis Ain Al-Assad verlegen wollen. Dazu gibt es allerdings keine offizielle Stellungnahme.
Auf dem etwa 180 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Ain Al-Assad sind mehrere hundert US-Soldaten stationiert. Im aktuellen Jahr hatten die iranischen Revolutionsgarden mit 13 ballistischen Raketen die US-Basis Ain Al-Assad angegriffen. Der iranische Angriff galt als Vergeltung für die Ermordung des hochrangigen iranischen Generals Qassem Soleimani.
Am 3. Januar 2020 wurden General Soleimani, der Kommandeur der Quds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden, und Abu Mahdi al-Muhandis, stellvertretender Kommandeur der irakischen Volksmobilmachungseinheiten in der Nähe des Flughafens von Bagdad durch einen US-Terroranschlag ermordet. Der Anschlag erfolgte auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump. Nach diesem Angriff hatte das irakische Parlament den Abzug der US-Truppen aus diesem Land beschlossen.
Die sogenannte internationale Anti-IS-Koalition kündigte am Sonntag den Abzug ihrer Truppen aus einer Basis in Kirkuk im Norden des Irak sowie aus einigen Stützpunkten im Westen des Landes an.
Die irakische Hisbollah reagierte auf die Entscheidung der USA, Patriot-Raketen in den Irak zu verlegen. "Wenn die Amerikaner darauf bestehen, weiterhin im Irak zu bleiben oder unsere Kämpfer anzugreifen, sind wir zur Konfrontation mit ihnen bereit", sagte der Sprecher der irakischen Hisbollah Mohammad Mohi am Montagabend. Die US-Aktionen seien kein Zufall und deren Ziel sei nicht nur die Verlängerung des Militäreinsatzes. Washington verfolgt weitere Ziele, erklärte Mohi.
Mohi bezeichnete die irakische Hisbollah als Haupthindernis für die Umsetzung der US-Pläne im Irak und erklärte, die Widerstandsgruppen, darunter die irakischen Hisbollah, seien fähig, gegen die USA zu kämpfen.
342