AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Donnerstag

5 März 2020

06:13:02
1014864

Wegen Zarif-Tweet: Iranischer Botschafter ins indische Außenministerium einbestellt

Das indische Außenministerium hat den iranischen Botschafter in Neu Delhi einbestellt um ihm seinen Protest gegen einen Tweet des iranischen Außenministers Mohammad Javad Zarif über das gewalttätige Vorgehen Indiens gegen die Muslime mitzuteilen.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Indische Medien zitierten offizielle Quellen, die nicht genannt wurden, und schrieben, der iranische Botschafter Ali Chegini sei am Dienstagmorgen ins Außenministerium in Neu Delhi einbestellt worden, nachdem Außenminister Zarif "die Welle der organisierten Gewalt gegen indische Muslime" kritisiert und den Dialog als beste Lösung für das Problem in diesem Land gefordert hatte.

In seinem Tweet am späten Montag forderte Zarif "die indischen Behörden auf, das Wohlergehen ALLER Inder zu gewährleisten und nicht zuzulassen, dass das sinnlose Töten fortgesetzt wird", und fügte hinzu, dass der "Weg nach vorne im friedlichen Dialog und in der Rechtsstaatlichkeit liegt".

Den indischen Quellen zufolge hieß es,  dass es starke Proteste gegen die Kommentare von Außenminister Zarif zu einer innerindischen Angelegenheit gegeben habe.

Das indische Außenministerium teilte dem iranischen Botschafter mit, die Äußerungen von Zarif seien "völlig unangebracht und inakzeptabel".

Nach der Verabschiedung des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes CAA (Citizenship Amendment Act), hat die organisierte Gewalt der Hindus gegen Muslime stark zugenommen.

Kritiker werfen der hinduistisch-nationalistischen Partei BJP von Ministerpräsident Narendra Modi vor, mit der Reform die 200 Millionen Muslime im Land zu diskriminieren.

Mehr als 40 Menschen sind bei den schlimmsten gewaltsamem Zusammenstößen zwischen Hindus und Muslimen seit Jahrzehnten in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ums Leben gekommen. Hunderte Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Laut der britischen Zeitung "The Independent" durchstreiften nationalistische Hindu-Mobs am 23. Februar 2020 die Straßen von Neu-Delhi und steckten Moscheen und Häuser von Muslimen in Brand und plünderten ihre Geschäfte.

Die umstrittene Gesetzesreform ermöglicht den Angehörigen religiöser Minderheiten aus Bangladesch, Pakistan und Afghanistan, die vor 2015 ohne gültige Papiere ins Land kamen, eine vereinfachte Einbürgerung. Muslime sind jedoch davon ausgeschlossen. Sie sind Indiens größte religiöse Minderheit, und machen rund 14 Prozent der indischen Bevölkerung aus, rund 80 Prozent sind Hindus.



/129