Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Rund 6.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Samstag in Hanau gegen Hetze und Menschenverachtung demonstriert. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Muss erst getötet werden, damit Ihr empört seid?" oder "Menschenrechte statt rechte Menschen". Für die Demonstration vom Freiheitsplatz in der Innenstadt zu den beiden Tatorten hatten die Veranstalter mit 2.000 Teilnehmern gerechnet.
Cem Özdemir legt Kranz nieder
Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat am Samstag Hanau besucht und einen Kranz für die Opfer des Anschlags niedergelegt. Es sei schwer, Worte zu finden, sagte er auf dem Hanauer Heumarkt, wo der Attentäter einen Teil seiner Opfer erschoss. Er hoffe, "dass dieses Jahr in die Geschichte eingeht als das Jahr, in dem die Republik ernst macht gegen Rechtsradikalismus". Im Beisein von Angehörigen der Opfer forderte Özdemir: "Es darf keine neue Tat mehr geben!"
Steinmeier: "Wir stehen als Gesellschaft zusammen"
Auch am Donnerstag und Freitag hatte es bereits Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen gegeben.Bei einer ersten Gedenkveranstaltung am Donnerstag auf dem Marktplatz hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemahnt: "Heute ist die Stunde, in der wir zeigen müssen: Wir stehen als Gesellschaft zusammen, wir lassen uns nicht einschüchtern, wir laufen nicht auseinander."
In der Nacht zum Donnerstag hatte der 43 Jahre alte Tobias R. in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Zudem soll der Sportschütze aus Deutschland seine 72 Jahre alte Mutter und sich selbst getötet haben.
LKA gibt Nationalitäten der Ermordeten bekannt
Das hessische Landeskriminalamt hat unterdessen die Nationalitäten der Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau aufgelistet. Drei der Toten haben eine deutsche Staatsangehörigkeit, zwei eine türkische, eine bulgarische und eine rumänische. Ein Mensch kommt aus Bosnien-Herzegowina, und ein Opfer hat eine deutsche und afghanische Staatsangehörigkeit.
Die Angaben gehen aus einer E-Mail des LKA hervor, die an die Stadt Hanau ging. Hinzukommen bei den Toten die deutsche Mutter (72) des Attentäters und der 43-jährige Sportschütze, der nach den Schießereien in Hanau seine Mutter und sich umbrachte. Unter den Verletzten sind laut LKA je zwei Menschen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit und einer mit deutsch-afghanischer Zugehörigkeit.
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source : IQNA
Dienstag
25 Februar 2020
08:28:00
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Rund 6.000 Menschen haben am Samstag in Hanau gegen Hetze und Menschenverachtung demonstriert.