Wie die Ahlulbayt NachrichtenAgentur ABNA berichtet,in einer am Freitag verbreiteten und durch den Freitagsimam von Kerbala, Seyed Ahmad Safi, verlesenen Erklärung rief der irakische Schiitenführer zum Gewaltverzicht auf.
Großayatollah Sistani rief zudem die neue Regierung des Landes auf, sich dafür einzusetzen, dass das Vertrauen der irakischen Bevölkerung wiedergewonnen wird. Außerdem solle die Regierung in Bagdad Schritte zur Abhaltung vorgezogener Parlamentswahlen einleiten, hieß es in der Erklärung dazu weiter.
Die Erklärung wurde bereits am Mittwoch auf dem "al-Sadrain-Platz", im Stadtzentrum von Nadschaf verlesen, wo es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Anhägern von "Muqtada Sadr, kam. Dabei kamen mindestens elf Menschen ums Leben und mehr als 100 weitere wurden verletzt, von denen 70 ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Die Demonstranten fordern seit Monaten die Bekämpfung von Korruption und Arbeitslosigkeit sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen. In dieser Zeit kamen bei Protesten bereits mehr als 600 Menschen ums Leben, etwa 50.000 wurden verletzt.
Unter dem Druck der Straße legte der irakische Ex-Ministerpräsident, Adel Abdel Mahdi, sein Amt nieder und wurde damit einer der zentralen Forderungen der Protestierenden erfüllt.
Der frühere Kommunikationsminister Mohammed Taufik Allawi wurde dann von Präsident Barham Salih zum neuen Regierungschef des Irak ernannt. Nach seiner Ernennung versprach Allawi, die Gewalt gegen Demonstranten aufzuklären.
In Bagdad rief die Ernennung des neuen Regierungschefs bereits ersten Widerstand hervor. Allawi war 2006 und von 2010 bis 2012 irakischer Kommunikationsminister und zählt damit für die Demonstranten zur Elite, der sie Korruption und Misswirtschaft vorwerfen.