AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Islam.de
Sonntag

9 Februar 2020

15:23:38
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Syrien

Aus den syrischen Regionen Idlib und Aleppo sind alleine in den vergangenen zwei Monaten mehr als 200.000 Kinder und ihre Famili

DOMRADIO.DE: Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 sind Millionen Menschen aus Syrien geflohen. Wie dramatisch ist die Lage aktuell?


Claudia Kepp (Pressesprecherin von Save the Children Deutschland): Die Lage ist mehr als dramatisch, um das mal ganz klar zu sagen. Es ist eine Vertreibung in einem Ausmaß, das unsere Kollegen vor Ort noch nie gesehen haben. Wir sehen Menschen mit dem wenigen, was ihnen geblieben ist, auf der Suche nach Schutz fliehen. Seit Mitte Januar sind durch die Kämpfe mindestens 30 Kinder getötet worden.
Angriffe in Syrien: Auch Krankenhäuser im Visier

Die Region um die Stadt Idlib ist Syriens letztes großes Rebellengebiet. Immer wieder geraten dort auch Krankenhäuser ins Visier von Bombardierungen. Bei Luftangriffen auf eine Klinik und andere syrische Rebellengebiete um die Stadt Idlib sind in der vergangenen Woche Aktivisten zufolge mindestens zehn Zivilisten getötet worden. Das Krankenhaus in der Stadt Ariha sei direkt getroffen worden und nun außer Betrieb, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie machte die russische Luftwaffe für die Bombardierung verantwortlich. Oppositionsmedien zufolge wurden Dutzende Menschen verletzt. Helfer warnten, die humanitäre Lage in der Region werde immer dramatischer.

In den vergangenen Monaten hatten die syrische Luftwaffe und Russland immer wieder Krankenhäuser in dem Rebellengebiet bombardiert. Die UN ordneten deswegen im vergangenen Jahr eine Untersuchung an. Die Gesundheitsbehörde in Idlib erklärte, nach dem Angriff auf die Klinik in Ariha gebe es im gesamten südlichen Teil des Gebietes keine medizinischen Versorgungspunkte mehr.

Helfer beklagen eine dramatische humanitäre Lage in dem Rebellengebiet. Seit Anfang Dezember sind den UN zufolge fast 390.000 Menschen vor der Gewalt geflohen. Allein in den vergangenen zwei Wochen seien fast 40.000 Menschen vertrieben worden. In der Region um Idlib leben rund drei Millionen Menschen, die Hälfte Vertriebene.