AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Pars Today
Montag

3 Februar 2020

09:09:24
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Libanon: Protest vor US-Botschaft gegen Trumps-Nahostplan

Die Menschen im Libanon haben in der Nähe der US-Botschaft in der Hauptstadt Beirut eine Protestkundgebung abgehalten, um ihre Ablehnung gegen den Nahost-Plan des amerikanischen Präsidenten Donald Trump zum israelisch-palästinensischen Konflikt auszudrücken.

Wie die Ahlulbayt Nachrichtenagentur ABNA berichtet, Am Sonntag riefen Demonstranten, sowohl palästinensische Flüchtlinge als auch Libanesen, Anti-US- und Anti-Israel-Parolen aus und schwenkten Flaggen in der Nähe der diplomatischen Vertretung der USA im nordöstlichen Distrikt von Beirut, Awkar. Sie versuchten, die Botschaft zu erreichen, wurden jedoch gestoppt, als Sicherheitskräfte eine Straße zum Gelände versperrten.

"Der Deal des Jahrhunderts darf nicht umgesetzt werden", hieß es in einem riesigen Banner mit den Farben der palästinensischen Flagge, das die Demonstranten am Sonntag trugen. Sie bezogen sich auf den sogenannten Friedensplan. Einige Demonstranten versuchten sogar, eine Sperre aus Stacheldraht zu durchbrechen.

Ein Aufruf zu Protestkundgebungen, die in den sozialen Medien im Libanon zirkuliert, bezeichnete den Trump-Plan als "Schand-Deal".

Die Protestkundgebung erfolgte nachdem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), mit Mahmoud Abbas an der Spitze, den Vorschlag von Trump entschieden abgelehnt hatte und bekannt gab, alle Verbindungen zu Washington und Tel Aviv, einschließlich der Sicherheitsbeziehungen, abzubrechen.

    "Ich bin hierhergekommen, um meine Rechte und die meiner Kinder als Palästinenser zu verteidigen", sagte ein palästinensischer Flüchtling, der im Bekaa-Tal im Libanon lebt.

Nach einer einmaligen Volkszählung der libanesischen Regierung im Jahr 2017 leben rund 174.000 palästinensische Flüchtlinge in 12 Lagern im kleinen arabischen Land. Die Flüchtlinge begannen nach der illegitimen Bildung Israels im Jahr 1948 in den Libanon zu kommen und richteten dort Lager ein, die sich allmählich in geschäftige Stadtviertel verwandelten. Palästinensische Flüchtlinge sind mit schwierigen Lebensbedingungen konfrontiert und dürfen bestimmte Jobs nicht annehmen.

    "Das Rückkehrrecht ist ein individuelles und kollektives Recht", hieß es in einem weiteren Protestschild, das die Demonstranten am Sonntag trugen.

Trump enthüllte vergangenen Dienstag seinen selbsternannten "Deal des Jahrhunderts" während einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington, zusammen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu. Es bewahrt al-Quds (Jerusalem) als Israels Hauptstadt und ermöglicht dem Regime die Annexion von Siedlungen im besetzten Westjordanland und im Jordantal. Der Plan verweigert unter anderem den palästinensischen Flüchtlingen das Recht in ihre Heimat zurückzukehren.

Alle palästinensischen Gruppen haben die äußerst provokative Initiative des amerikanischen Präsidenten einstimmig abgelehnt, die weitgehend Israels Forderungen im jahrzehntelangen Konflikt entspricht und gleichzeitig einen palästinensischen Staat bildet, der nur eine begrenzte Kontrolle über seine eigene Sicherheit und Grenzen hat.

Die Palästinenser hatten bereits Ende 2017 aufgehört, eine Vermittlerrolle Washingtons anzuerkennen, als Trump die heilige Stadt al-Quds im von Tel Aviv besetzten Westjordanland als israelische „Hauptstadt“ anerkannte. Der Schritt Washingtons, der unzählige Protestkundgebungen im Westjordanland und im belagerten Gazastreifen auslöste, kam trotz der historischen palästinensischen Forderung zustande, dass der östliche Teil der Stadt als Hauptstadt ihres künftigen Staates dienen solle.



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