AhlolBayt News Agency (ABNA)

source : Islam.de
Samstag

18 Januar 2020

07:10:10
1003245

Deutschland

Womöglich doch erster muslimischer CSU-Bürgermeisterkandidat

Was Sener Sahin wegen Widerstands in der CSU lieber nicht werden wollte, könnte es dafür an anderer Stelle in Bayern geben: Den ersten muslimischen CSU-Bürgermeisterkandidaten. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Alevit Ozan Iyibas in Neufahrn ins Rennen geht. Noch in dieser Woche soll eine Entscheidung fallen.

Neufahrn. Nach dem Rückzug eines muslimischen CSU-Bewerbers im bayerischen Wallerstein könnte es nun andernorts im Freistaat einen muslimischen Bürgermeisterkandidaten der CSU geben: Ozan Iyibas gilt für die Kommunalwahl am 15. März nach Medienberichten derzeit als wahrscheinlichster Kandidat in Neufahrn. An diesem Freitag ist die Nominierungsversammlung.

Der 37-Jährige, in Freising geboren und in Neufahrn aufgewachsen, führt dort schon die CSU-Liste für die Gemeinderatswahl an. Auch deshalb gilt der Bankkaufmann als wahrscheinlichster Kandidat. Er selbst wollte das nicht bestätigen. "Das ist eine Option", sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. Der Kandidat oder die Kandidatin für den Posten werde aber erst am Freitagabend nominiert.

Iyibas gehört wie seine Eltern den Aleviten an. Die Konfession wird regelmäßig, wenn auch nicht immer, dem Islam zugerechnet. Es gibt aber sehr deutliche Unterschiede: Die Regeln sind bei Weitem nicht so streng, das Alevitentum gilt als deutlich liberaler und säkularer.

"Voll bayerisch und voll deutsch"

Iyibas sagt, er sei "voll bayerisch und voll deutsch". Und er sei "genauso ein CSU-ler" wie jeder andere. Tatsächlich trat er bereits 2007 in die Partei ein. Seit 2015 ist er Landesvorsitzender des Arbeitskreises Migration und Integration der CSU auf Landesebene.

Zuletzt hatte die CSU in Wallerstein für Schlagzeilen gesorgt, weil dort ein möglicher muslimischer CSU-Bürgermeisterkandidat, Sener Sahin, wegen Widerstands an der eigenen Parteibasis aufgab. Der Wallersteiner CSU-Vorstand hatte mit Sahin an der Spitze in die Wahl am 15. März gehen wollen. Da es an der Basis aber Kritik an Sahin wegen dessen Religion gab, zog der Kandidat seine Bewerbung zurück.