Im Senat wurde am Donnerstag die Impeachment-Anklage gegen Trump verlesen. Später wurden Amerikas Oberster Richter John Roberts, der das Verfahren leitet, und die Senatoren vereidigt.
Nach der Anklageverlesung schwor Richter Roberts, im Impeachment-Prozess gemäß der Verfassung und der Gesetze „unparteiisch Gerechtigkeit" walten zu lassen. Anschließend nahm der Vorsitzende des Obersten Gerichts den Senatoren den gleichen Eid ab. Die 100 Senatoren sind im Prozess Gericht und Geschworene gleichermaßen. Dort verfügen die Republikaner über die Mehrheit.
„Es ist eine Schande“, sagte er kurz nach Beginn des Verfahrens im Senat am Donnerstag vor Journalisten im Weißen Haus.
Die Demokraten forderten erneut die Befragung weiterer Zeugen. Sie beschuldigen den Präsidenten, sein Amt missbraucht und die Ermittlungen des Repräsentantenhauses behindert zu haben.
Das US-Repräsentantenhaus hat am Mittwoch eine Gesetzesvorlage an den Senat geschickt, in der die Amtsenthebung von Trump wegen "Machtmissbrauchs" und "Untergrabung von Kongressuntersuchungen" begründet wird.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Donnerstag gegenüber Reportern, der Präsident habe gegen das Bundesgesetz verstoßen, indem er die Zuteilung von Hilfsgütern an die Ukraine blockiert habe. Er hätte Gesetze des Kongresses nicht durch seine persönlichen Prioritäten bei den politischen Wahlen 2020 ersetzen dürfen.
Am Dienstag kommt der Senat wieder zusammen, dann soll der inhaltliche Teil des sogenannten Impeachments beginnen. Dort werden die Ankläger des Repräsentantenhauses vortragen, warum Trump seine Macht missbraucht haben soll, indem er die Ukraine zwingen wollte, gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden vorzugehen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Online-Ausgabe.