Von Ulrich Hagmann, Markus Rosch und Ahmed Senyurt, BR
Sein Bild mit Blumenschmuck steht ganz vorne in der Moschee der Islamischen Kulturgemeinde der Iraner in Berlin-Tempelhof: Kassem Soleimani. Iranischer General, Chef der berüchtigten Al-Kuds-Brigaden und auf Platz 15 der EU-Terrorliste, bevor er und einige Gefolgsleute bei einem US-Drohnenangriff Anfang des Jahres getötet wurden.
Für viele ein Held
Doch für viele Schiiten ist Soleimani ein Vorbild. "Er war ein guter Mann. Ein Held. Die Amerikaner hatten Angst vor ihm", sagt ein Teilnehmer vor der Moschee. Fast zwei Stunden gedenken Männer, aber auch Frauen und Kinder in Berlin-Tempelhof des getöteten iranischen Generals - wie überall in Deutschland in diesen Tagen. Ist das eine Machtdemonstration des Iran?
Wie stark ist der Einfluss des iranischen Regimes auf die schiitische Gemeinde in Deutschland? Volker Beck saß für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Er war innenpolitischer, religionspolitischer und migrationspolitischer Sprecher der Partei. Der heutige Lehrbeauftragte der Ruhr Universität in Bochum beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema. Beck sagt, dass "ein großer Teil der schiitischen Gemeinden unmittelbar aus dem Iran gesteuert wird".