Die neue Frist laufe am Montagabend um 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) ab. In den zusätzlichen 72 Stunden soll die Umsetzung des von Staatschef Poroschenko vorgelegten Plans für einen Frieden mit den Aufständischen im Osten des Landes vorangetrieben werden. Die Regierung behielt sich vor, die Waffenruhe vorzeitig zu beenden, wenn Vereinbarungen nicht umgesetzt werden. Die Europäische Union forderte Russland auf, bis zum Montag zu einer Entspannung der Lage in der Ukraine beizutragen. Sollte eine Deeskalation ausbleiben, werde es neue Sanktionen gegen Moskau geben. Seit Beginn der blutigen Kämpfe in der Ostukraine sind nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats bereits 110 000 Bürger des Landes nach Russland geflüchtet. Weitere 54 000 Ukrainer wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land. Die Ukraine und die EU hatten gestern ein jahrelang umstrittenes Assoziierungsabkommen geschlossen. Es sieht eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit vor. Das Abkommen über die Assoziierung und eine Freihandelszone zwischen der Ukraine und der EU passt zu der von Russlands Präsident Wladimir Putin unterbreiteten Idee einer Freihandelszone zwischen Lissabon und Wladiwostok. Das erklärte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Freitag in Brüssel nach der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommen mit der EU. Putin hatte 2010 zum ersten Mal als Regierungschef in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung" für eine „harmonische Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok“ oder eine „noch fortgeschrittenere wirtschaftliche Integrationsform“ geworben.